Die Anfänge.
1986 auf der Radrennbahn im Andreasrieth Erfurt entwickelte ich den unbändigen Wunsch auf die Sportschule delegiert zu werden. Nur ein Jahr nachdem es mir gelang, öffnete sich die deutsch-deutsche Grenze. Mit der Wende waren die „fetten Jahre" für DDR-Leistungssportler vorbei und einstige Privilegien gab es nicht mehr. Nach der Arbeit wurde trainiert – mit dem was man vorfand. Nach meiner Berufsausbildung hatte ich das Glück beim ehemaligen Radrennfahrer Emil Kühn zu arbeiten, wodurch ich wieder die Möglichkeit bekam, auf Profiniveau zu trainieren und an Rennen teilzunehmen. Es machte sich bezahlt: Ich durfte mich in der deutschen Nationalmannschaft beweisen. So folgte 1992 meine erste Weltmeisterschaft auf der Bahn in Valencia, ab 1993 war ich jedes Jahr auf dem Asphalt dabei und für 8 Jahre Teil der Bundeswehr. Eine Zeit, die mich dank der finanziellen Unterstützung und Förderung sportlich stark vorangetrieben und bis heute geprägt hat.
„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt"
1996 war eines meiner sportlich erfolgreichsten und das persönlich schlimmste Jahr zugleich. Auf dem Heimflug vom Sieg der Mallorca-Rundfahrt erfuhr ich vom Tod meiner Mutter und am Tag der Beisetzung bekam ich die Nachricht, dass ich als einzige Deutsche zu den Olympischen Spielen in Atlanta nominiert worden war. Trauer und Freude lagen unendlich nah bei einander. Ich wollte meine Mutter stolz machen und radelte mit diesem Antrieb bis auf Platz 4. Nach der Zeit beim Bund startete ich meine Profikarriere in Bella Italia, wo bis auf ein kurzes Intermezzo bei GAS Sport, Acca Due MEIN Verein blieb. 2000 verpasste ich die Olympischen Spiele in Sydney nur knapp und erlebte meinen härtesten Sportunfall: Obwohl ich mir bei einem Sturz auf regennasser Fahrbahn einen dreifachen Kieferbruch zuzog, stieg ich wenige Tage wieder aufs Rad. Dadurch sicherte ich mir meinen Startplatz zur WM in Lissabon, die für mich jedoch nicht so erfolgreich verlief, wie erhofft. Ein Wechsel zur Equipe Nürnberger 2002 sollte einen Motivations- und Leistungsschub bringen, doch beides blieb aus und auch privat lief es nicht gut. Mit der Trennung von meinem Exmann kamen die Zweifel am Profisport und den eigenen Leistungen.
Neue Wege
2003 stieg ich aus dem Profisport aus. Die Leidenschaft aber blieb bis heute. Mein Know-How und mein Engagement für den Sport setze ich seit 2005 aber auf andere Art und Weise und insbesondere im Radsport ein und liebe es!
Der Radsport ist meine erste und größte Leidenschaft. Das Fahren macht den Kopf frei und baut Stress ab – da spreche ich aus eigener Erfahrung. Als ehemalige Profi-Radrennfahrerin verfolge ich heutzutage die großen Touren und die Olympischen Spiele von der heimischen Couch aus, gemeinsam mit meinem Mann und meiner kleinen Tochter. Mein Wissen über den Radsport gebe ich trotzdem und umso lieber an alle Rad-Enthusiasten und die, die sich hier weiterentwickeln wollen, weiter.
Nach einer Laufsession geht es mir einfach wesentlich besser und ich fühle mich stärker, fitter und bin motivierter. Außerdem wird hier die Fettverbrennung stark angekurbelt – ein Vorteil, den ich nach der Geburt meiner Tochter noch mehr schätzen gelernt habe. Allen jungen Müttern empfehle ich daher das Laufen, um wieder zu alter Form zurückzufinden und die Babypfunde wieder loszuwerden. Für Berufstätige und Großstädter ist das Laufen die ideale Sportart. In der Mittagspause, vor dem Büro oder nach dem Feierabend lässt sich recht einfach eine Trainingseinheit absolvieren – einfach Tasche mit Laufschuhen, Wasserflasche und Handtuch packen und los geht’s. Wer gern den Blick ins Grüne schweifen lässt, ist im Stadtpark oder im Staiger an der richtigen Adresse.
Wer denkt, dass er gar nichts mehr essen darf, um schlank zu werden oder zu bleiben, der liegt falsch. Es kommt darauf an, die richtige Balance zwischen Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß zu finden. Hört außerdem auf, zu verzichten, denn Genuss und Entspannung sind ebenso wichtig, wie Trainingserfolge. Ich liebe Schokolade und davon gönne ich mir regelmäßig welche – natürlich keine ganze Tafel, aber widerstehen ist eben nur selten möglich.